Podcast mit Headhunterin Fabiénne Niehues

Podcast mit Headhunterin Fabiénne Niehues

Sascha Baron
von Sascha Baron

Was machen eigentlich Headhunter? Während viele sich darunter nur jemanden vorstellen, der hochqualifizierte Kandidaten für Unternehmen rekrutiert, ist das Bild in der Realität viel komplexer. Headhunterhin  Fabiénne Niehues gibt uns im Podcast 7StoriesAbout einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und zeigt, was es wirklich bedeutet, die perfekte Besetzung für eine Schlüsselposition zu finden.

Was genau macht ein Headhunter?

Headhunting ist viel mehr als das bloße Zusammenführen von Lebensläufen und Stellenanzeigen. Fabienne beschreibt ihre tägliche Arbeit so: „Mein Daily Business ist am Ende des Tages eigentlich immer, Brücken zwischen Menschen zu bauen.“ Dabei geht es nicht nur um das fachliche Können eines Kandidaten, sondern auch um dessen Persönlichkeit und die Frage, ob er oder sie kulturell in ein Unternehmen passt.

Headhunter wie Fabienne helfen Unternehmen dabei, Kandidaten für Schlüsselpositionen zu finden, die oftmals schwer zu besetzen sind – sei es ein neuer Vertriebsleiter, CFO oder Senior Account Manager. Der Unterschied zur klassischen Bewerbung? Headhunter sprechen Kandidaten oft direkt an, auch wenn diese noch gar nicht aktiv auf Jobsuche sind.

Der erste Schritt: Ein gutes Briefing

Der Prozess beginnt immer mit einem intensiven Briefing zwischen Fabienne und ihrem Kunden. „Es ist unglaublich wichtig, dass wir ein sehr gutes Briefing mit unseren Kunden haben,“ sagt sie. Hier wird genau besprochen, welche Anforderungen an den Kandidaten gestellt werden, welche Unternehmenswerte wichtig sind und welche Art von Persönlichkeit ins Team passt.

Dabei wird nicht nur auf die fachlichen Qualifikationen geachtet, sondern auch auf die zwischenmenschliche Komponente. „Es geht nicht nur um das Skillset, das ist auch wichtig, aber vor allem muss es zwischenmenschlich gut passen.“ Das Briefing ist daher der entscheidende Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Suche.

fabienne niehues


Auf der Suche nach dem perfekten Kandidaten

Nach dem Briefing beginnt die eigentliche Arbeit – die Suche nach dem passenden Kandidaten. Anders als viele andere Headhunter geht Fabienne hierbei auch traditionelle Wege: „Wir sind noch einer der wenigen Headhunter, die aktiv in Unternehmen reintelefonieren.“ Das bedeutet, sie sucht nicht nur auf Plattformen wie LinkedIn und Xing nach Kandidaten, sondern kontaktiert auch direkt Unternehmen, um potenzielle Kandidaten zu finden.

Wenn sie den richtigen Ansprechpartner im Visier hat, ist es entscheidend, einen guten ersten Eindruck zu machen. „Man darf einen Arbeitnehmer nur 2-3 Minuten für private Themen von der Arbeit abhalten“, erklärt Fabienne. Daher ist es wichtig, in diesen wenigen Minuten das Interesse des Kandidaten zu wecken, ohne aufdringlich zu wirken. Ein gutes, sympathisches Gespräch ist dabei das A und O.

Kreative Methoden: Die „Coverstory“

Nicht immer ist es einfach, direkt den passenden Kandidaten zu erreichen. Deshalb arbeitet Fabienne manchmal mit sogenannten „Coverstorys“. Dabei wird eine Geschichte genutzt, um in Unternehmen den richtigen Ansprechpartner zu finden. „Wir rufen dann zum Beispiel an und sagen, wir planen einen Ausbildungstag und möchten jemanden aus dem Vertrieb interviewen. Das öffnet oft Türen“, erzählt Fabienne schmunzelnd. Doch egal, wie kreativ die Ansätze sind – am Ende geht es immer darum, den perfekten Kandidaten für eine Position zu finden.

Das Matching: Persönlichkeit ist entscheidend

Sobald ein potenzieller Kandidat identifiziert wurde, geht es darum, ob er auch wirklich zur Unternehmenskultur passt. „Wir müssen unglaublich intensiv herausfinden, was für eine Persönlichkeit in ein Team passt. Ist das Team eher jung und dynamisch? Oder sucht das Unternehmen jemanden mit viel Erfahrung, der eine ruhigere Arbeitsweise mitbringt?“ All diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle beim Matching.

Herausforderungen des Headhuntings

Eine der größten Herausforderungen im Headhunting besteht darin, Kandidaten zu finden, die bereit sind, einen neuen Job anzunehmen – und das oft in einem sehr engen Markt. Viele der von Fabienne gesuchten Fachkräfte sind in ihrer aktuellen Position zufrieden und haben keinen direkten Grund zu wechseln. Daher ist es besonders wichtig, den Kandidaten von den Vorteilen eines Jobwechsels zu überzeugen.

Dabei geht es nicht nur um Gehaltserhöhungen. „Ganz oft geht es um Entwicklungsmöglichkeiten“, erklärt Fabienne. Viele Kandidaten wechseln nicht, weil sie unzufrieden mit ihrem aktuellen Job sind, sondern weil sie sich in einem neuen Unternehmen besser weiterentwickeln können.

Employer Branding: Der erste Eindruck zählt

Neben der Arbeit mit den Kandidaten spielt auch das Employer Branding eine zentrale Rolle. „Wenn die Karrierewebseite nicht zeitgemäß ist oder nur das Produkt in den Vordergrund stellt, ist es schwer, Kandidaten zu überzeugen“, sagt sie. Eine gute Webseite sollte sowohl das Produkt als auch die Kultur des Unternehmens vermitteln und möglichst viele Informationen über das Team und die Arbeitsweise bieten.

„Bewegtbild sorgt für Emotionen und Nahbarkeit“, erklärt Fabienne weiter. Unternehmen, die Videos von Führungskräften oder Mitarbeitern auf ihre Karriereseite stellen, geben potenziellen Kandidaten einen viel besseren Einblick in die Arbeitsweise und die Kultur des Unternehmens. Und das ist letztlich entscheidend, um die richtigen Talente anzuziehen.


Sascha Baron
Sascha Baron
Gründer und Geschäftsführer von dreilandmedien

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