Personaler haben das Problem längst erkannt. Sie müssen sich als Arbeitgeber rausputzen, um gute Leute zu bekommen. Nicht nur weil der Markt für gut qualifizierte Arbeitskräfte immer kleiner wird.
Bewerber werden auch immer anspruchsvoller. Gerade die Karriereseiten von Unternehmen bieten viel Potential sich als Arbeitgeber zu präsentieren. Nur, wird das von vielen Unternehmen nicht genutzt.
Die Zeiten als sich hunderte Bewerber für eine interessante Stelle beworben haben, scheinen endgültig vorbei. Das spürt man ebenfalls bei Steria Mummert Consulting:
„Auch wir stehen vor dieser Herausforderung und spüren den Rückgang qualifizierter Bewerbungen. Derzeit haben Fachkräfte oft die Wahl zwischen mehreren Jobangeboten und somit eine starke Verhandlungsposition.“, so HR-Leiterin Uta Breiling im business-on.de Interview.
“Allein durch den demografischen Wandel wird es in Zukunft noch schwieriger sein, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen.”
Gerade mit Ihren Karriereseiten haben Unternehmen die Möglichkeit, sich als Arbeitgeber zu präsentieren. Laut einer Studie von Kienbaum Communications ist für 94 Prozent aller Bewerber die Karriereseite des Unternehmens Informationsquelle Nummer eins. Eine beeindruckende Zahl.
Und doch verschenken Unternehmen gerade mit Ihren Internetseiten viel Potential. So finden Bewerber zwar Stellenangebote, Infos zum Unternehmen oder Ansprechpartner. Was oft fehlt sind Alleinstellungsmerkmale. Warum soll ich mich gerade bei diesem Unternehmen bewerben?
Gut ausgebildete Fachkräfte sind anspruchsvoller geworden. Sie wollen nicht nur ein gutes Gehalt und einen sicheren Arbeitsplatz. Studien zeigen, dass weiche Faktoren wie Arbeitsklima oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf den Berufsanfängern immer wichtiger werden (Work-Life-Balance).
Diese Soft Skills werden eher selten auf Karriereseiten dargestellt. Etwa in Form von Mitarbeiter-Testimonials oder Recruiting-Videos. Wenn Sie einen Mitarbeiter-Video sehen, einen zukünftigen Kollegen also, der begeistert von einem tollen Arbeitsumfeld erzählt oder dass sein Arbeitgeber ihn bei seiner Lebensplanung unterstützt, dann ist das sehr authentisch und ganz nah an dem, was Bewerber vom Unternehmen erfahren wollen.
Recruitingfilme sind darüberhinaus in verschiedenen Online-Kanälen einsetzbar, etwa in Verbindung mit Online-Stellenanzeigen oder sozialen Medien. „Wir sehen Mitarbeitervideos als eines der wichtigsten Tools für uns im Employer Branding und Recruiting an. Bereits jetzt suchen in bestimmten Altersgruppen Jugendliche nicht mehr auf Suchmaschinen nach einem Begriff, sondern auf youtube.“, sagt Florian Wurzer HR-Experte bei INTEL.
Doch nicht jeder Recruitingfilm erzeugt die gewünschte Wirkung. Manche Werbeagenturen versuchen bei der Umsetzung besonders originell zu sein. So gibt es Videos mit singenden und tanzenden Azubis, die eher peinlich und sogar kontraproduktiv sind.
Potentielle Bewerber erwarten keine Originalität bei Recruitingfilmen. Die Videos müssen vor allem glaubhaft sein und die weichen Faktoren wie Arbeitsklima oder Work-Life-Balance zur Sprache bringen.
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