Authentizität ist die neue Professionalität: Das können Recruitingfilme

Authentizität ist die neue Professionalität: Das können Recruitingfilme

Sascha Baron
von Sascha Baron

Spätestens wenn die Karriereseite überarbeitet wird, kommt der Wunsch nach einem Arbeitgebervideo. Kein Wunder: In Zeiten des Fachkräftemangels buhlen Unternehmen um die fähigsten Mitarbeiter. Und da können Recruitingfilme das richtige Werkzeug im Employer Branding sein.

Doch wie soll das Video aussehen? Es soll das Unternehmen optimal darstellen, frech sein, Kompetenz auf allen Ebenen vermitteln und auch seriös wirken. Eine solche eierlegende Wollmilchsau gibt es im Employer Branding leider nicht. Bevor ein sehr teurer Imagefilm in Auftrag gegeben wird, sollten sich Unternehmen deshalb überlegen, wen sie eigentlich mit welcher Botschaft erreichen möchten.

Imagefilm: Was gute Recruitingfilme NICHT sind

Die Kamera schweift über das repräsentative Gebäude des Unternehmens, stoppt beim Firmenlogo und stellt es scharf. Anschließend geht es in Produktionshallen, die zeigen, welche Power in dem Betrieb steckt – oder der Vorstand lässt sich in dem schönsten Konferenzraum oder auf der grünen Dachterrasse interviewen. 

Anstatt echter Mitarbeiter werden Schauspieler engagiert, die einfach besser performen. Hier sitzt jeder Satz. Es geht darum, sich im bestmöglichen Licht als erfolgreichen Betrieb darzustellen. Damit stehen Imagefilme klassischen Werbefilmen in nichts nach. Hier geht es nicht darum, reale Einblicke in ein Unternehmen zu bieten. Es geht darum, mit Perfektion zu glänzen. 

Dazu muss man sich nur eines der Imagevideos von VW anschauen, bei dem alle sehr happy aussehen.  Die Machart dieses Imagevideos sieht man häufig. Ein paar nette Bildimpressionen mit Musik. Allerdings fehlt etwas entscheidendes: Eine Geschichte und Authenthizität. Die Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Recruitingvideo.

Recruitingfilme: Der Blick auf die Menschen im Unternehmen

Alles, was nach bloßer Werbung aussieht, eigentlich aber informieren soll, erfreut sich heute nicht mehr höchster Reputation. Zu durchsichtig ist die Strategie, zu brüchig sind Versprechen wie „Da werden Sie geholfen“. 

Nur 18 Prozent der Karrierewebseiten von großen, deutschen Unternehmen geben Gründe, warum sich Arbeitnehmer bei genau diesem Arbeitgeber bewerben sollten. Da wird mit Zahlen zum Unternehmen um sich geworfen, Soft Skills und Qualifikationen gefordert. 

Aber etwas von der Arbeitskultur zu erzählen und davon, was den Bewerber konkret erwartet, fällt den Personalern schwer. Recruitingfilme sind eine tolle Möglichkeit genau diese authentischen Einblicke zu geben. Keine Schauspieler, kein Ablesen und Herunterrattern der Unternehmensgeschichte. 

Es muss nicht alles glänzen, was Gold ist

Wer wissen möchte, wann ein Unternehmen gegründet wurde, der kann das auf der Webseite nachschauen. Ein Recruitingvideo bietet hingegen die Chance, mit Emotionen zu punkten: Durch ein gutes Storytelling wird beim Zuschauer das Kopfkino angeworfen. 

Er fühlt sich in das Büro oder die Produktionshalle ein und soll am besten die Überzeugung gewinnen, dass er gern ein Teil des Teams werden möchte. Ist das Recruitingvideo überzogen, wird der neue Mitarbeiter schnell enttäuscht sein. 

Klar sind Videos wie der Edeka-Film mit rappenden Azubis (ungewollt) lustig anzuschauen, aber glaubt wirklich jemand, dass die tagtägliche Arbeit in einem Supermarkt so spannend ist und jeder Morgen mit einem Moonwalk auf dem Kassenband beginnt? 

3 Typen von Recruitingfilmen 

Ganz klar: Eine Digitalagentur stellt sich anders vor als ein Automobilzulieferer. Das Chemieunternehmen hat eine andere Dynamik als eine öffentliche Verwaltung. So verschieden die Branchen und ihre Ansprüche sind, so unterschiedlich sind (gelungene) Recruitingvideos. 

Mal steht das Unternehmen als Ganzes im Mittelpunkt, mal eine ganz bestimmte Jobposition, für die Mitarbeiter gesucht werden. Es gibt viele Zwischentöne in der Gestaltung von Recruitingfilmen, aber nahezu alle Videos lassen sich mindestens einer dieser drei Typen zuordnen: 

1. Portrait

Deshalb sind wir der beste Arbeitgeber Hier steht das Unternehmen im Fokus. Das Video führt ein Mal quer durch alle Abteilungen und macht so die Arbeitsatmosphäre spürbar. Hier ein Beispiel für den Lautsprecherhersteller TEUFEL von dreilandmedien. 

2. Mitarbeiter-Testmonials

Echt guter Arbeitsplatz Hier stehen ganz klar die Menschen und ihre Arbeit im Vordergrund. Berichten in einem Testimonial-Video drei oder vier Kollegen übereinstimmend positiv über ihren Arbeitgeber, muss etwas dran sein. 

Über „echte“ Menschen und dem Filmen von (echt chaotischen) Arbeitsplätzen lässt sich am besten die Atmosphäre in einem Betrieb vermitteln. Mitarbeiter-Interviews eignen sich gut, um spezielle Arbeitsgebiete vorzustellen und über vakante Stellen zu informieren. Die Bitburger Braugruppe zeigt, wie ohne viel Aufregung, echte Menschen von ihrer Arbeit erzählen und was sie motiviert. 

3. Azubivideo

So bildet das Unternehmen aus Herausstechend ist der Recruitingfilm, der sich speziell an zukünftige Auszubildende richtet. Hier kommen aktuelle Azubis zu Wort, die von ihrer betrieblichen Ausbildung erzählen und wie der Ausbildungsbetrieb sie dabei unterstützt. 

Auch wichtige Fragen nach möglichen Fortbildungen und dem Einstieg in den Arbeitsmarkt werden im besten Fall angesprochen. Azubivideos haben einen besonders starken Hang zum Trash und peinlichen Rap-Parts. Das kommt in den seltensten Fällen authentisch und gut rüber. In diesem Azubivideo von dreilandmedien rappt niemand. 

Dafür erhalten Interessenten viele wichtige Infos über die Ausbildung und die tägliche Arbeit: Wer Authenthizität will muss sich den richtigen Dienstleister suchen. Die meisten Videoproduzenten kommen aus dem Bereich Werbung und Industriefilm. 

Was Personaler brauchen sind Dienstleister mit journalistischem Hintergrund und Erfahrung im Storytelling für das Employer Branding. Wie Agenturen und Personaler perfekt planen.

Sascha Baron
Sascha Baron
Gründer und Geschäftsführer von dreilandmedien

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